Allgemeines

Lage - Leitung - Gruppengröße

Die Lern- und Spielwerkstatt Sonnenschein liegt in der idyllischen Reischenau, einem Ortsteil von Dinkelscherben in Bayern. Hier können 10 bis 12 Kinder durch spielerisches Lernen zu selbstbewussten, selbständigen Schulkindern heranreifen. Die Kinder werden in der ausgebauten Scheune „La Grange“, Reischenau 10a, betreut.

Wir leisten uns bewusst den Luxus einer kleinen Gruppe von max. 12 Kindern – was nicht nur das Lern- und Spielverhalten von Kindern mit Behinderungen und Entwicklungsverzögerungen begünstigt, sondern allen Kindern zugutekommt.

Räumlichkeiten - Garten

Die Lern- und Spielwerkstatt verfügt über einen Gruppenraum mit integrierter Küche, einen Ruhe- bzw. Therapieraum, einen Intensivraum, zwei Waschräume mit Toiletten sowie einen großen Balkon. Der Mehrzweckraum im Nachbargebäude Reischenau 10, der über den Balkon zu erreichen ist, kann als Bewegungs- und Kreativraum genützt werden.

Die Kinder haben Zugang zu einer kleinen Bücherei, zu diversen Instrumenten und vielfältigen Lern- und Spielmaterialien, die in den Tagesablauf integriert werden.

Im Gruppenraum stehen unseren Kindern Material und Möbel zum großräumigen Bauen und Spielen zur Verfügung. Sie können z.B. Türme, Fahrzeuge oder Häuschen aus Tischen, Stühlen und Bänken bauen, sie können klettern, balancieren, schaukeln und hüpfen, auf Pferden reiten oder in Filzschuhen „Schlittschuh laufen". In selbstgebauten Häuschen und Höhlen können die Kinder sich verstecken oder sich als Höhlenforscher durch enge Öffnungen und Tunnel hindurchzwängen.

Am Handarbeitstisch, beim Filzen, Sticken, Nähen oder Kordeln, an der Werkbank, beim Sägen, Hämmern, Bohren und Schrauben, egal, ob aus Freude an der reinen Tätigkeit oder um etwas anzufertigen, und in der Küche rund um die Zubereitung der Mahlzeiten, beim Obst und Gemüse Schneiden, Butter auf die Brötchen Streichen oder auch beim Geschirrspülen, führen die Kinder eine Vielzahl lebensnaher feinmotorischer Tätigkeiten durch, deren Sinn sich ihnen aus dem Alltagserleben heraus unmittelbar erschließt.

Das weitläufige Außengelände, zu dem auch ein Gemüsegarten gehört, lädt die Kinder ein, diverse motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben und intensive Erfahrungen in und mit der Natur zu machen. Außerdem gibt es eine Rutsche, verschiedene Schaukeln, einen Sandkasten mit Wasserpumpe, einen Lehm­matsch­kasten und zahlreiche Klettermöglichkeiten.

Die benachbarten Feldwege, Wiesen und Wäldchen sind naturnahe Räume der Selbst- und Welterfahrung und werden mit Begeisterung bei den täglichen Spaziergängen immer weiter erkundet. Dabei lassen wir uns auch nicht von Regen und Schnee aufhalten, wissend, dass die Natur den Kindern bei jedem Wetter (Extremwetterlagen ausgenommen) unersetzliche Erlebnisse beschert.

Zum Tagesablauf

Im Tagesablauf wechseln Phasen des Ein- und Ausatmens einander ab:

  • Freies Spiel wird gefolgt von geführten Tätigkeiten.
  • Phasen der aktiven Beteiligung wechseln mit Phasen des Eintauchens in ein dargebotenes Geschehen (Geschichten, Puppenspiel).
  • Dazu gehört, dass sich die vertraute, verlässliche Ordnung im Raum in kleine und größere Spielszenarien auflöst, um dann beim Aufräumen gemeinsam wiederhergestellt zu werden.
  • Dazu gehört aber auch, dass die Kinder nach intensivem Tätigsein Pflege, Ruhe und Regeneration erfahren.

Durch diese "atmende" Tagesgestaltung werden die Lebenskräfte gestärkt und die Kinder seelisch-geistig angeregt, sodass sie zufrieden und ausgeruht von ihren Eltern in Empfang genommen werden können.

Zum Wochenablauf

Jeder Wochentag bekommt durch das an diesem Tag angebotene Mittagsgericht und das an diesem Tag anvisierte Spaziergangsziel eine bestimmte "Färbung", die die Kinder nach und nach wahrnehmen lernen. Den Kindern gibt die rhythmische, sich wiederholende Wochengestaltung Sicherheit und Orientierung in einem Zeitraum, den das kindliche Verständnis sonst noch schwer erfassen kann.

Doch Rhythmus schwingt im Gegensatz zum Takt, ist beweglich und verfügt über eine Leichtigkeit, die dem Takt in seiner Klarheit und Strenge fehlt. Für unsere Abläufe heißt das: Rücksicht nehmen auf das, was uns in den Kindern und den Ereignissen begegnet. Ebenso wenig wie wir ein vertieftes Freispiel unterbrechen, um punktgenau aufzuräumen, bieten wir an unruhigeren Tagen mehr geführte Tätigkeiten und intensivere Pflege an.