Zum Tagesablauf

Im Tagesablauf wechseln Phasen des Ein- und Ausatmens einander ab:

  • Freies Spiel wird gefolgt von geführten, handlungspädagogischen Tätigkeiten.
  • Phasen der aktiven Beteiligung wechseln mit Phasen des Eintauchens in ein dargebotenes Geschehen (Geschichte, Puppenspiel).
  • Dazu gehört, dass sich die vertraute, verlässliche Ordnung im Raum in kleine und größere Spielszenarien auflöst, um dann beim Aufräumen gemeinsam wiederhergestellt zu werden.
  • Dazu gehört aber auch, dass die Kinder nach intensivem Tätigsein Pflege, Ruhe und Regeneration erfahren.

Durch diese „atmende“ Tagesgestaltung werden die Lebenskräfte gestärkt und die Kinder seelisch-geistig angeregt, sodass sie zufrieden und ausgeruht von ihren Eltern in Empfang genommen werden können.

Immer stehen die Belange und Impulse der Kinder, die sich aus unseren Tätigkeiten ergeben, im Vordergrund, indem wir durch die Umgebungsgestaltung, unser Zusammensein in Präsenz und aktiver Begleitung für deren Befriedigung durch Selbstlernen sorgen. Unsere Maxime durch den Tag ist: das Kind auf allen Ebenen größtmögliche Selbstwirksamkeit erleben zu lassen. Die Bereitstellung verschiedener Materialien und Betätigungsmöglichkeiten impulsiert das Kind zu dem, was ihm gerade „gut tut“.

Tabellarischer Tagesablauf für die Kinder

7.00: Ankommen der ersten Kinder, verschiedene Vorbereitungen für den Tag, Frühstückstisch richten

8.00: Gemeinsames Frühstück mit gemeinsamem Anfang: Fingerspiel, Morgenlied und Spruch.

Anschließend Freispiel bis ca. 9:30

Bedarfsorientierte Aktivitäten in der Freispielzeit:

Frühstückstisch abräumen, Gemüse schnippeln, Mittagessen kochen, Nachtisch bereiten, Backen, was gebraucht wird, Festvorbereitungen, Reparaturen.

Bereit stehen gewöhnlich: Wasserfarben malen, Kneten mit Bienenwachs, div. Handarbeiten (Nähen, Filzen, Weben) Scheren, Malstifte und Papier, Kleber, div. Musikinstrumente, Bücher.

9.30 ca.: Aufräumen, Toilettengang, Anziehen; 2 Kinder decken den Tisch für das Mittagessen

Ab 9.45: Draußenzeit: Spaziergänge ins Umland, Bauernhof in der Nachbarschaft besuchen, Gartenarbeit, Freispiel draußen, je nach Jahreszeit.

Als Naturkindergarten verbringen wir einen bedeutenden Teil des Tages draußen und in Bewegung. Mit vielfältigen Sinneserfahrungen, die sich von selbst ergeben, Entdeckungen, Bewegungsmöglichkeiten, die nur die Natur bietet, wie. z.B. Äpfel sammeln (und später verarbeiten), Beeren pflücken (und später verarbeiten), Holz sammeln, Holz stapeln für den Winter (wir brauchen es zum Heizen), Beikräuter jäten, säen, pflanzen, Beet pflegen – und dabei alles bestaunen, was da ist.

Schauen, was der Biber wieder abgenagt hat, schauen, ob die Bienen schon fliegen, was unser Hühner alles fressen etc.

11.15 ca.: Reingehen zum Mittagessen, Kleider und Schuhe ordentlich versorgen, Hände waschen; Trinken vor dem Mittagessen.

11.30: Gemeinsames Mittagessen, mit Spruch zu Beginn und als Dank nach dem Essen.

12.00: Mittagsruhe für alle:

Die Kinder ziehen ihre Hausschuhe aus und begeben sich in den leicht abgedunkelten Ruheraum, wo sie sich hinlegen, zudecken und nacheinander in Stille die Füße massiert bekommen. Dann singen wir gemeinsam ein bis zwei passende Lieder. Anschließend bekommen sie eine fortlaufende Geschichte vorgelesen. Zum Abschluss singen und bewegen sie sich im Sitzen zu einem aufweckenden Spruch oder Lied.

12.30: Abholzeit für Halbtagskinder, Mittagschlaf

Freispiel für diejenigen, die wach bleiben, bzw. Zeit für handwerkliche Tätigkeiten.

14.00: Wecken der Schlafkinder, anschließend kleine Mahlzeit.

14.30 – 16.00: Rausgehen in den Garten zum Freispiel, wo die Kinder nach und nach abgeholt werden. Das heißt, der Tagesabschluss findet als fließender Übergang statt, der Kinder und Eltern über die Schwelle des Kindergartens nach Hause geleitet – meist umrahmt von Tür-und-Angel-Gesprächen:

„Wie war der Tag?“

„Das haben wir gemacht!“

„Was gibt es Neues“

„Ist etwas vorgefallen?“

„Wie hat sich mein Kind gezeigt?“